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Was ist Taekwondo?

Den Geist und den Körper trainieren. Taekwondo ist eine alte koreanische Kampfkunst. Sie ist eine waffenlose Selbstverteidigung, deren zahlreiche Techniken aus einer variationsreichen Anwendung von Schlägen und Stoßen mit fast allen Teilen der Hände, Arme, Beine und Füße besteht. Das Erlernen dient in erster Linie der eigenen Persönlichkeitsentfaltung. Das Tae beschreibt alle Fußtechniken wie Springen, Schlagen und Stoßen unter Ausnutzung aller Möglichkeiten der Beine.

Der koreanische Name für die Faust ist Kwon und steht in diesem Zusammenhang für alle Schläge und Stöße sowie Anfangsbewegungen mit Armen und Händen. Allen asiatischen Kampfkünsten liegt eine Philosophie zugrunde. Diese beinhalten unter anderem eine bestimmte geistige Konzeption der Lebensführung. Das Do, oft nur unzureichend mit „Weg“ übersetzt, ist die Bezeichnung für alle die Dinge, Entwicklungen und Erfahrung, die über den rein sportlichen Aspekt hinausgehen. Taekwondo, ist das etwas für mich? Traditionelles Taekwondo ist eine Sportart für Männer, Frauen und Kinder. In den letzten Jahren ist deutlich zu beobachten, dass immer mehr Frauen und Mädchen zum Taekwondo finden.

Durch einen vernünftig trainierten Muskelapparat und Beweglichkeit schenkt das traditionelle Taekwondo den Übenden ein neues Selbstwertgefühl. Die Muskeln des gesamten Körpers werden beansprucht und aufgebaut. Besonders die Wirbelsäule, in deren Bereich die meisten Ursachen für die verschiedensten Rückenleiden zu finden sind, wird durch stärkere Muskeln gestützt und geschont. So erreichen viele Senioren auch dann, wenn sie als solche erst mit dem Training begonnen haben, erstaunliche Leistungen, an die sie zuvor selbst nicht geglaubt hätten.

Die bisherige Scheu der Frauen vor Kampfsportarten ist beim traditionellen Taekwondo völlig unbegründet, da diese Sportart ohne direkten Kontakt ausgeübt wird. Sogar bei den zahlreichen Selbstverteidigungstechniken wird peinlichst genau darauf geachtet, den Gegner nicht zu verletzen oder zu gefährden. Das traditionelle Taekwondo stellt Ansprüche an die Person und ist daher gerade für die moderne Frau eine Herausforderung. Die Trainingsmethoden im traditionellen Taekwondo sind darauf abgestimmt, die Bedürfnisse und individuellen Lernunterschiede zu berücksichtigen. So werden auch die Kinder nach Ihrer Eigenart unterrichtet und niemals gezwungen, etwas vorzuführen, was über ihre Kräfte geht. Die Mühen und die Strenge bei der Teilnahme am Taekwondo Unterricht entwickeln Kameradschaftsgeist, Ausdauer, Wertschätzung und gegenseitige Rücksicht.

Das gewonnene Selbstvertrauen bringt ein schüchternes und zurückgezogenes Kind dazu, aus sich herauszugehen, während das aggressive Kind ruhiger wird und anderen rücksichtsvoller begegnet. Selten eignet sich eine Sportart als Familiensport so wie das traditionelle Taekwondo. Hier kann man als Individuum trainieren und zugleich mit der ganzen Familie. Zahlreiche, über das ganze Jahr verstreute Veranstaltungen im In- und Ausland machen das traditionelle Taekwondo für den einzelnen wie für die Familie zu weit mehr als dem, was eine Sportart im üblichen Sinne darstellt.